Ausbildung des Jagdhundes

der Jägerschaft Neustadt am Rübenberge

Jagdhundewesen in Niedersachsen

Die Jagdhundeausbildung ist eine Arbeit im Team Jagdhundeführer und Jagdhund. Die Zusammenarbeit mit einem Jagdhund kann sowohl im jagdlichen Einsatz als auch beruflichen Alltag viel Freude bereiten, wenn man sich auf seinen Jagdhund verlassen kann.

Grundvoraussetzung hierfür ist die Ausbildung zum Jagdhund. Hierbei werden die natürliche Verhaltensbiologie des Hundes berücksichtigt und bereits vorhandene Verhaltensweisen werden gefördert. Die verschiedenen Jagdarten spielen, je nach Eignung und späterem Einsatzgebiet, bereits in der Ausbildung eine Rolle. Daher ist ein langsam aufbauendes Training bereits vom Welpenalter vorzusehen, damit die Anforderungen und Erwartungen im späteren Einsatz des Jagdhundes auch erfüllt werden.

Die Jägerschaft Neustadt bietet jährlich entsprechende Ausbildungslehrgänge zur Brauchbarkeit für Jagdhunde an. Anmeldungen zum Ausbildungslehrgang sind bis zum 15. März eines jeden Jahres möglich. Nehmen Sie bei Interesse gern Kontakt mit dem Hundeobmann der Jägerschaft Neustadt a. Rbge. auf.

Ausbildung des Jagdhundes

Einen Hund auszubilden heißt, ihn unter Berücksichtigung seiner Verhaltensbiologie Erfahrungen machen zu lassen, aufgrund derer die für sein spezielles „Berufsbild“ wesentlichen Verhaltensweisen gefördert, gelernt werden. Der Ausbilder muss über bestimmte Eigenschaften verfügen und Hilfsmittel zweckgerichtet anwenden.

Der Ausbilder muss Kenntnisse von der Verhaltensbiologie der Hunde haben wie auch von den Ausbildungsmitteln. Er muss Zeit haben, beherrscht, geduldig, konsequent und tierlieb sein.
Das Wissen um die Verhaltungsbiologie umfasst die Kenntnis der Entwicklungsphasen (Prägungs-, Sozialisierungs-, Rangordnungs-, und Rudelordnungsphase) sowie die Lern(und Lehr-)prinzipien (klassische / instrumentelle Konditionierung; erfahrungsbedingtes Verhalten, Trieb und Reiz).

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Die Ausbildungsmittel sind vielfältig.
Persönliche: Stimme, Hände
Gegenständliche: Pfeifen, Leinen, Halsungen, Apportiergegenstände (Hölzer, Dummies, Wildatrappen, Wild), Fährtenschuhe, Tupfstöcke, Spritzflaschen, „Telebock“, Telemetrie
Simulation: Reizangel, Schleppen, Kunstfährten

Die Praxis der Ausbildung beim zukünftigen Führer beginnt mit der „Übernahme“ des Welpen mit ca. 8 Wochen nach der Prägungsphase („Ausbildung beim Züchter“). Nach einer Eingewöhnung von wenigen Tagen Beginn einer Grundausbildung (Leinenführung, Sitzen, Ablegen), danach Apportierübungen bis zum Bringen von Wild auf Schleppen.
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Daneben im Revier Futterschleppen, sodann Schweißarbeit am Riemen.
Wecken und Fördern der Wasserfreude, Vertrautmachen mit späterem „Arbeitsfeld“, („Erleben“ der Umwelt mit allen Einflüssen in vertrauensvoller Gemeinsamkeit mit dem Führer). Behutsames Vertrautmachen mit Schüssen.

Beachten: Ausbildung in kleinen Schritten und kurzen Ausbildungsphasen; Stress vermeiden; Zeit, Ort und Umfeld immer wechseln, keine Rücksichtnahme auf das Wetter. Gehorsam wird 24 Stunden am Tag verlangt.

Ziel: Im Alter von einem Jahr sollte der Jagdhund bei normaler Veranlagung, richtiger Aufzucht, verhaltensbiologisch einfühlsamer Ausbildung seinen „Beruf“ in den Grundzügen beherrschen, damit er behutsam in die Praxis eingeführt werden kann. Das bedeutet: Auf der Jagd steht der Hund im Vordergrund, Stress, Überforderung vermeiden!

Bei Versagen im Einzelfall: Zurückgreifen auf frühere Ausbildungsstadien. Fortentwickeln der Leistungen auf Prüfungen hin.

Beachten: Erlerntes wird unter Umständen „vergessen“, wenn es nicht regelmäßig angewandt wird. Bis ins Alter konsequent bleiben!