Blaualgen

8.08.2022 | Allgemein

Wie jedes Jahr wurde auch dieses Jahr Ende Juli mit den steigenden sommerlichen Temperaturen eine Warnung vor vermehrtem  Blaualgenaufkommen am Steinhuder Meer von der Region Hannover herausgegeben.
Entsprechende Warnschilder wurden an den beliebten Badestellen „Weiße Düne“ in Mardorf und der Badeinsel in Steinhude angebracht.
Grade bei hochsommerlichen Temperaturen zieht es nicht nur Badegäste an die Gewässer in unserem Land, sondern auch viele Hundebesitzer möchten ihrem treuen Begleiter eine  Abkühlung im Wasser  verschaffen oder legen  grade bei diesen Temperaturen mehr Wert auf die  Apport Ausbildung  am und im Wasser.
Aber nicht nur für Badegäste ist ein Kontakt mit der Blaualge (Cyanobakterium) schädlich und gefährlich, auch unseren Hunden kann diese fälschlicherweise als Alge bezeichnete Bakterie schlimm zusetzen.

Was steckt hinter dem Begriff „Blaualge“?
Hinter dem Begriff Blaualge verbirgt sich das sogenannte Cyanobakterium (aus dem altgriechischen stammend  und zu Deutsch „blau“ bedeutend, daher auch Blaugrünbakterien). Der Begriff Alge hingegen bezieht sich auf alle im Wasser befindlichen Lebensformen, welche in der Lage sind Photosynthese zu betreiben.
Ein deutliches Merkmal der Blaualge ist eine bläulich-grünliche Trübung des Wassers mit einer Sichttiefe von weniger als einem  Meter. Des Weiteren bilden die Algen Schlieren auf dem Wasser und Aufrahmungen am Ufer.
Die Bedingungen zum massenhaften Entstehen dieser Algen sind vielfältig. Ein hoher Phosphatanteil im Wasser in Kombination mit Tierausscheidungen (Wasservögel) und hohen Temperaturen kann dazu führen, dass diese Bakterien sich massenweise vermehren.

Warum ist die Blaualge so gefährlich?
Die Blaualgen produzieren im Rahmen der Photosynthese toxische Abbauprodukte, welche durch die „Ausscheidungen“ des Bakteriums in das Wasser gelangen und so durch verschlucken von belastetem Wasser aufgenommen werden. Außerdem sinkt der Wassersauerstoffgfehalt beim Zerfall dieses Bakteriums, was wiederum zum Fischsterben in Teichen und Seen führen kann.
Schwangere, Kleinkinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten daher den Kontakt vermeiden und sich vorher über die aktuellen Messwerte der Badestellen erkundigen. Beim Verschlucken von Wasser kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Ausschlag und Atemwegserkrankungen kommen. Auch Bindehautentzündungen können durch den Kontakt mit Blaualgen belastetem Wasser entstehen.
Ähnlich wie bei uns Menschen leiden auch unsere Hunde unter den eben genannten Symptomen. Hier kann es außerdem noch zu Lähmungserscheinungen, Zuckungen-, Krämpfen und Orientierungslosigkeit kommen.

Welche Maßnahmen sollten bei Kontakt oder verschlucken von mit Blaualgen belasteten Wasser eingeleitet werden?
Hat man den Verdacht, dass der Hund belastetes Wasser aufgenommen hat, sollte diesem unverzüglich Aktivkohle gegeben werden und ein Tierarzt aufgesucht werden. Die Therapie erfolgt dann meist stationär durch Gabe von Atropinsulfat, welches eine Wirkung auf das Nervensystem besitzt und so gegen Krämpfe wirken kann (= allgemeine Wirkung gegen Vergiftungen)
Die Behandlung beim Menschen erfolgt ebenso mit der Gabe von Aktivkohle als erste Hilfe Maßnahme und dann stationär in der Notaufnahme.

Welche Maßnahmen werden ergriffen um die Gewässer zu überwachen?
Die offizielle Bade Saison beginnt laut der Homepage der Region Hannover am 15. Mai und Endet am 15. September. Innerhalb dieses Zeitraumes wird wöchentlich eine Wasserprobe der Badegewässer in der Region Hannover genommen und diese auf Cyanobakterien untersucht. Ist der Grenzwert der zu tolerierenden Cyanobakterienbelastung überschritten wird vom Gesundheitsamt der Region Hannover eine sofortige Badewarnung für die belasteten Gewässer herausgegeben.

Wie ist die Situation bei der Hundeausbildung?
Am geeignetsten zur Wasserarbeit im Sommer sind fließende Gewässer, da diese ständig in Bewegung sind. So ist ein zu hoher Anteil von Phosphaten und Tierexrementen im Wasser nicht möglich, wodurch Blaualgen gar nicht erst entstehen können. Da den wenigsten Hundeführern allerdings Fließgewässer gegeben sind, ist vermehrt Achtung geboten.
Da die Hundeausbildung in der Regel nie an öffentlichen Badeseen durchgeführt wird, kann hier nicht auf die aktuellen Messwerte der Region für betreffende Gewässer zurückgegriffen werden.
Vielmehr muss der Hundeführer / der Hundeausbilder sein Gewässer stets im Blick haben und bei möglichen Anzeichen von einer vermehrten Blaualgenbildung handeln: das Training an diesem See oder Teich ist dann einzustellen.

 

 

Text : Vanessa Evers, Obfrau Sozial Media / Öffentlichkeitsarbeit