Wildäcker – Ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz

Nachhaltigkeit spielt bei der erfolgreichen Reviergestaltung z.B. mit Hilfe von Wildäckern eine bedeutende Rolle. Eine Vielzahl attraktiver Äsungsflächen ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung u.a. des Schalenwildes und beugt somit Verbißschäden im Wald vor. Aber vor allem das Niederwild wie Rebhühner und Hasen können ganz entscheidend von Wildackerfächen mit genügend Abstand zu Waldrändern profitieren, da die WIldackerflächen neben ausreichend Nahrung auch die erforderliche Deckung gegenüber Beutegreifern und Raubwild bieten.

Mit dem Anstieg der großen und monoton bestellten Ackerflächen in der Kulturlandschaft nimmt die Zahl der heimischen Wildtiere und Wildtierarten drastisch ab. Besonders Landwirten und Naturschützern fällt bei Beobachtungen zum Beispiel der Rückgang insbesondere der Rebhühner und Hasen auf. Auch Singvogelarten wie die Feldlerche werden immer weniger, während es Imkern an monoton bestellten Ackerflächen an einem vielfältigen Blütenangebot für ihre Bienen fehlt.

Wildackerflächen

Resultate der Jägerschaft Neustadt

neue Wildackerflächen

Quadrameter Wildackerfläche

Blühpflanzen und Wildkräuter

Nicht nur in Niederwildrevieren sollten die Wildäcker mehrjährig sein und sowohl eine entsprechende Deckung ab dem zweiten Standjahr als auch Nahrung durch die neue Ansaat während der Brut- und Setzzeit bieten. Hier hat sich eine jährlich wechselnde Bestellung der Wildackerfläche bewährt, so dass auf einem Teil der Wildackerfläche immer frische Nahrung und viele Insekten für die Wildtiere vorhanden sind und auf dem anderen in dem entsprechenden Jahr nicht neu bestelltem Teil der Wildackerfläche eine ausreichende Deckung für die Brut-und Setzzeit der Wildtiere als auch eine Überwinterungsmöglichkeit für die Insekten vorhanden ist. Diese Vorgehensweise hat bei dem Göttinger Rebhuhnschutz-Projekt zu sehr guten Erfolgen geführt. Ein wesentlicher Punkt, welcher bei der Planung und Bestellung der Wildackerflächen zu beachten ist, ist die Mindestbreite, welche nicht kleiner als 20 Meter sein sollte. An schmalen Wildackerflächen können die Beutegreifer und Raubtiere die Wildtiere zu leicht und einfach in den Wildackerflächen aufspüren und erbeuten. Damit würde die Wildackerfläche letztendlich kontraproduktiv zu einer biologischen Falle für die Wildtiere werden, welche es eigentlich zu schützen gilt.

Streuobstwiese

Ein weiterer Ansatz für den Naturausgleich sind beispielsweise Blühstreifen, deren ausgewogenes Verhältnis von Gräsern und Blühpflanzen dem Naturschutz zugutekommt. Auch Deckungs- und Äsungsflächen helfen dabei, das monotone Landschaftsbild aufzuheben. Viele kleine über die Reviere verteilte Vegetationsinseln werden nicht nur besser von der Tierwelt angenommen, sondern spielen zudem eine wichtige Rolle hinsichtlich der Biotopvernetzung. Grundsätzlich wird dadurch eine Erhöhung der Lebensqualität unserer heimischen Tiere erreicht. Schon kleine Feldstreifen dienen der Artenvielfalt. Allerdings sollte auch hierbei aus den o.g. Gründen auf die Anlage von möglichst breiten (>20 m) Blühstreifen, Vegetationsinseln und Feldstreifen achten.

Wildackerflächen

Auch bei den steigenen Wildbesätzen von Schalenwild, insbesondere Schwarzwild, und der damit verbundenen erhöhten Zahl der Wildschäden an den landwirtschaftlichen Kulturen, kann durch ein Angebot an geeigneten Äsungsflächen in Form von Bejagungsschneisen und Wildäckern der Schaden eingedämmt werden. Sowohl die Wildackermischungen als auch die Wildwiesenmischungen sollten dabei optimal an die Bedürfnisse des Wildes abgestimmt sein.

Die Jäger in der Jägerschaft Neustadt haben in den letzten Jahren eine Vielzahl solcher Wildackerflächen angelegt, zum Nutzen der heimischen Tierwelt.

Die Jägerschaft Neustadt bietet in Zusammenarbeit mit der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) die Förderung oder den vergünstigten Erwerb von verschiedenen Wildackermischungen für unterschiedliche Bodenverhältnisse und Einsatzgebiete an. Bei Interesse melden Sie sich bitte uns, damit wir Ihnen die aktuellen Fördermöglichkeiten zukommen lassen können.

Jägerschaft Neustadt a. Rbge. e.V.

Wildackerflächen