Am Sonnabend den 21.05.2022 haben 20 Jagdscheinanwärter und -Anwärterinnen den mündlich/praktischen Teil ihrer Jägerprüfung im Revier „Schneeren IV“ auf dem Gelände des Schießstandes Schneeren abgelegt.
Die Schießprüfung und die schriftliche Prüfung wurden bereits in den vorangegangenen Wochen von den Prüflingen erfolgreich absolviert.
Die Jägerprüfung ist eine staatliche Prüfung, die im Auftrag der Jagdbehörde vom Kreisjägermeister zusammen mit den ehrenamtlichen Prüfern durchgeführt wird. Die Prüfungskommission bestand aus den Prüfern Natalie Bannier, Karl-Heinz Duensing, Hartmut Cordes, Gerrit Dierkes, Karsten Ahlborn, Volker Heißmann, Klaus Bannier, Jörn Eitner, Siggi Ahlborn, Klaus Börstinger und Horst Wiegmann. Den Vorsitz und die Leitung der Prüfung hatte der stellvertretende Kreisjägermeister Ole Volkmann.
Die erste Station war das Jagdrecht. Hier mussten die Prüflinge ihr Wissen über verschiedene Fragen des Jagdrechtes unter Beweis stellen.
Die zweite Station bestritt die Wildtierkunde. Hier warteten verschiedene Präparate heimischer Wildtiere auf die Prüflinge, welche diese nicht nur korrekt bestimmen mussten, sondern auch spezifische Fragen zum Lebensraum und Verhalten der jeweiligen Wildart beantworten mussten. Unter anderem war auch die Alterserkennung von Rehwild anhand des Zahnabschliffes gefragt.
An der dritten Station war das Wissen über Naturschutz, Hege, Jagdbetrieb, geschützte Tiere und verschiedene Pflanzen gefragt. Die Prüflinge mussten hier anhand von aufgestellten Ästen heimischer Bäume wie Eiche, Buche, Erle oder Birke erkennen, um welchen Baum es sich handelt und diesen benennen. Anhand von Bildern sollten die Prüflinge diverse heimische geschützte Tierarten bestimmen, wie zum Beispiel die Blindschleiche oder verschiedene Greifvögel.
Die vierte Station beinhaltete die Behandlung des erlegten Wildes, Wildkrankheiten, das Jagdhundewesen und jagdliches Brauchtum. An verschiedenen Organen musste die Prüflinge beschreiben, um welches Organ es sich handelt und welche krankhafte Veränderung zu erkennen war.
An der fünften und damit letzten Station, wurde das Wissen über Jagdwaffen und Fanggeräte abgefragt. Hier wurde unter anderem Wert auf die sachgerechte Handhabung mit mit Waffen, insbesondere Langwaffen gelegt,. Die Prüflinge mussten die jeweiligen Waffen erklären können und zeigen wie man diese handhabt. Im Anschluss wurden die Prüflinge gebeten, auf den extra für diesen Tag aufgestellten Drückjagdbock zu steigen. Von dem Drückjagdbock aus konnte die im leichten Unterholz stehende „Keilerscheibe“ erkannt werden. Hier musste jeder Prüfling nun selber entscheiden, ob er schießen würde oder nicht und dies auch begründen.
Nachdem die Anwärter auch die letzte Station gemeistert hatten, wurde das Gesamtergebnis der mündlich-praktischen Prüfung durch die Prüfungskommission ermittelt.
Am Ende konnten von 20 angetretenen Prüflingen leider nur 17 die Jägerprüfung und damit das „Grüne Abitur“ bestehen. Die erfolgreichen und glücklichen Absolventen bekamen im Anschluss und vom stellvertretenden Kreisjägermeister Ole Volkmann das Zeugnis über das Bestehen der Jägerprüfung überreicht.
Ole Volkmann erwähnte in seiner Abschlussrede nochmals, dass die frisch gebackenen Jungjäger und Jungjägerinnen verantwortungsvoll und stets waidgerecht das Waidwerk ausüben sollten, damit dem Wild keine vermeidbaren Schmerzen und Leiden zugefügt werden. Der zweite Vorsitzende der Jägerschaft Neustadt, Friedrich Bothe, lud daraufhin alle neuen Jungjägerinnen und Jungjäger der Jägerschaft Neustadt im August zur Tauben und Gänsejagd in sein Revier ein, damit diese die ersten Jagdlichen Erfahrungen sammeln können. Die Tagesstrecke wird dann direkt im Anschluss traditionell zubereitet.
Wir danken an dieser Stelle allen ehrenamtlichen Prüfern für ihr Engagement und wünschen allen Jungjägerinnen und Jungjägern allzeit Waidmannsheil.
Text und Bilder: Vanessa Evers, Obfrau Sozial Media und Öffentlichkeitsarbeit der Jägerschaft Neustadt a.Rbge eV